Över dat Plattdüütsch snacken 

Zum Internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar

Denn wüllt wi mal nich lang drum rüm snacken… Ist man nur mal in Oldenburg und umzu unterwegs gewesen, kommt man nicht umhin ihr zu begegnen: Der plattdeutschen Sprache. Plattdeutsch, auch Niederdeutsch genannt, ist eine westgermanische Sprache, die vor allem in Norddeutschland, den Niederlanden und Teilen Dänemarks gesprochen wird. Ihre Wurzeln reichen bis ins Altsächsische zurück, und sie blieb – anders als Hochdeutsch – von der Zweiten Lautverschiebung unberührt. Deshalb klingen Wörter wie ›Water‹ (Wasser) oder ›Huus‹ (Haus) vertraut, aber dennoch irgendwie anders.

Im Mittelalter war Plattdeutsch die Lingua franca der Hanse und in großen Teilen Nordeuropas verbreitet. Heute wird es vor allem in ländlichen Regionen Norddeutschlands gesprochen und ist vielerorts ein wichtiger Teil der kulturellen Identität. Worüm snackt wi dar över?

Am 21. Februar 2025 ist der Internationale Tag der Muttersprache. Die Idee, den Internationalen Tag der Muttersprache zu feiern, stammt aus Bangladesch. Sie wurde auf der UNESCO-Generalkonferenz 1999 beschlossen und wird seit dem Jahr 2000 weltweit begangen, da die sprachliche Vielfalt auf der gesamten Welt zunehmend bedroht ist. Immer mehr Sprachen verschwinden und damit auch die Möglichkeit traditionelles Wissen und Kulturen auf nachhaltige Weise zu vermitteln und zu bewahren.

Trotz sinkender Sprecherzahlen gibt es Bemühungen, die niederdeutsche Sprache lebendig zu halten, etwa durch Plattdeutschunterricht an Schulen, Theaterclubs und Radiosendungen. Am Oldenburgischen Staatstheater ist seit 2006 die Niederdeutsche Bühne als plattdeutsche Sparte angesiedelt. Am 19.1.2025 feierte die Produktion »Hector sein Reis or de Söök na’t Glück – Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück« unter der Regie von Nils Braun Premiere im Kleinen Haus des Staatstheaters Premiere. Dabei bringt Hector bei seiner Suche nach dem Glück die niederdeutsche Sprache einmal um die Welt nach China, Afrika und Amerika. 

Auch in den Spielclubs des Staatstheaters wird die niederdeutsche Sprache nicht vergessen. So ist auch die Produktion »Vom Vergehen der Zeit – Wo de Tied vergeiht« des Stadt:Ensembles unter der Regie von Nora Hecker und Hanna Puka zweisprachig und erzählt die Lebensgeschichten der Teilnehmenden auf Hoch- und Plattdeutsch. 

So bleibt Plattdeutsch ein wertvoller Schatz norddeutscher Kulturgeschichte. Da bleibt nichts übrig als zu sagen: Wi hebbt di leef, leevst Plattdüütsch!

Veröffentlicht: Oldenburgisches Staatstheater. Theaterzeitung. Februar 2024/25. (01.02.2025).

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