Vom 19. bis 29. Juni 2025 findet das bundesweite WOMEN IN ARCHITECTURE FESTIVAL 2025 (WIA25) statt – ein Festival, das Denkräume öffnet und die Zukunft des Planens und Bauens neu betrachtet. Nach dem erfolgreichen Auftakt in Berlin im Jahr 2021 bringt WIA25 erstmals in ganz Deutschland Stimmen und Perspektiven von Frauen aus Architektur, Innenarchitektur, Stadt- und Freiraumplanung sowie Ingenieur- und Baukunst zusammen. Mehr als 200 Akteur:innen präsentieren rund 265 Veranstaltungen, die sich für mehr Sichtbarkeit und Diversität in der Baukultur einsetzen. Mit einem vielschichtigen Programm aus Ausstellungen, Filmreihen, Vorträgen, Führungen, Symposien und Workshops fördert das Festival Austausch und Vernetzung.
Die bundesweite Verbindung dieser Akteur:innen ist für Lisa Gerth und Małgorzata Gedlek, die das Festivalbüro gemeinsam nach außen vertreten, besonders hervorzuheben: „In ganz Deutschland setzen sich Menschen für Gleichberechtigung und Vielfalt in der Baukultur ein. WIA25 macht diese Leistungen erstmals gebündelt sichtbar, vernetzt Institutionen, Verbände und Initiativen und stärkt so den gemeinsamen Diskurs.“
Das Festival versteht sich als Plattform für Gleichstellung, Teilhabe und strukturellen Wandel im Bauwesen. Im Zentrum steht die Etablierung einer inklusiven, offenen und zukunftsfähigen Baukultur. Auch in Oldenburg findet ein vielfältiges Programm im Rahmen von WIA25 statt.
Ein Netzwerk macht sich stark
In der Galerie Staublau zeigt das Ingenieurinnen-Netzwerk Oldenburg (INGNET e.V.) eine Ausstellung mit Arbeiten von Architektinnen, Ingenieurinnen, Stadt- und Landschaftsplanerinnen sowie Studentinnen dieser Fachrichtungen. Die Werke thematisieren die Sichtbarmachung von Frauen im nach wie vor männlich besetzten Planungs- und Bauwesen. Dabei geht es um strukturelle Probleme wie den Gender-Pay-Gap (das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen), unsichtbare Arbeit und den Rücklauf der Selbstständigkeit von Frauen in dem Berufsstand.
Die Ausstellung wird am 20. Juni um 19 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Im Garten der Galerie ist außerdem eine Kunstinstallation zu Maya (der Mutter Buddhas) von der Bildenden Künstlerin und Landschaftsplanerin Dr. phil. Insa Winkler zu sehen.
Ergänzt wird das Oldenburger Programm durch Vorträge, Stadtspaziergänge und Workshops von Architektinnen, Landschaftsplanerinnen, Professorinnen und Studentinnen. Thematisch liegt der Fokus der Vorträge auf Resilienz und Selbstfürsorge im Arbeitsalltag, Sichtbarkeit auf Social Media sowie aktuellen Bauprojekten in Oldenburg.
Dr. phil. Insa Winkler lädt zudem zu Stadtspaziergängen unter dem Titel „Maya: Awakening from Phubbing“ ein. „Phubbing“ bezeichnet die unhöfliche Nutzung des Smartphones während einer sozialen Interaktion (eine Wortmischung aus „phone“ und „snubbing“, also jemanden ignorieren). Dies lässt uns unsere Umwelt oft völlig vergessen. Bei den Stadtspaziergängen führt die Künstlerin Gruppen durch den Stadtraum. Unter ihrer Anleitung werden Übungen zur Wahrnehmung der Umgebung und zur Orientierung ohne technische Hilfsmittel durchgeführt. Ziel ist es, sich im Rahmen von „Social Landart“ bewusster mit dem eigenen Erleben von Raum und Umwelt auseinanderzusetzen. Treffpunkt ist die Galerie Staublau, eine Anmeldung ist möglich unter: root@futurelandscape.eu
Darüber hinaus gibt Architektin Lieve Runge bei einer Baustellenführung Einblicke in die Sanierung der historischen Villen des Stadtmuseums Oldenburg. Anmeldung unter: ingnet@gmx.de
Gemeinsam für mehr Gleichstellung
Der INGNET e. V. ist ein Zusammenschluss von Frauen aus verschiedenen technischen Berufen, er ermöglicht fachlichen Austausch und beschäftigt sich mit sozialen und rechtlichen Fragen von selbstständigen und angestellten Frauen überwiegend im Baubereich. Federführend für die Architektenkammern Deutschlands entwickelt und organisiert die Architektenkammer Berlin gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer das WOMEN IN ARCHITECTURE FESTIVAL 2025.
Weitere Informationen unter: https://wia-festival.de
Veröffentlicht: MoX Veranstaltungsjournal. Juni 2025. (11.06.2025).